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daniela.ludwig@bundestag.de, Klaus Stoettner <klaus.stoettner@csu-landtag.de>
Sehr geehrter Herr Landrat Berthaler,
wir bedanken uns für Ihr Antwortschreiben vom 17.01.2017. Leider haben Sie darin keine einzige unserer Fragen beantwortet.
Ihr Vorschlag, unsere Fragen stattdessen „im Zuge des Dialogverfahrens von den Gemeindevertretern abarbeiten“ zu lassen, ist nicht hilfreich. Die Bürgermeister und Gemeinderäte können die Fragen nicht an Ihrer Stelle beantworten, da wir Ihnen persönlich konkrete Fragen zu Ihrem Verhalten und Ihrer Einschätzung gestellt hatten. Für uns ist auch nicht nachvollziehbar, dass Sie zur Beantwortung dieser Fragen erst ein klärendes Gespräch mit Herrn Bundesminister Dobrindt führen müssen.
Fast täglich rufen uns ratlose und besorgte Bürger an oder stellen Fragen per Mail.
Schade, dass Sie diese mit einer Antwort bis nach Herrn Bundesminister Dobrindts Besuch am 6. März warten lassen, da Sie bis dahin „keine weiteren Stellungnahmen abgeben“ wollen.
Schade, dass Sie, Herr Berthaler, Ihre Teilnahme an einer für den 15. Februar geplanten Podiumsdiskussion abgesagt haben. Dies wäre eine gute Gelegenheit gewesen, vielen Bürgern Antworten auf Ihre Fragen zu geben.
Schade auch, dass Herr Bundesminister Dobrindt bei seinem Besuch in Rosenheim für Fragen der Bürger nicht zu sprechen sein wird und auch keine Vertreter der Bürgerinitiativen empfangen will.
Die versprochene „Bürgerbeteiligung“ hatten wir uns anders vorgestellt. Aber der Bürger will und muss gehört werden!
Nein, Herr Berthaler, wir haben kein Verständnis, dass wir bei einer Bedrohung unserer Heimat in dieser Größenordnung keinerlei Antworten von Ihnen, als verantwortlichem Landrat erhalten.
Daher fragen wir Sie erneut:
- Wie beurteilen Sie die Auswirkungen einer 10-15 Jahre dauernden Großbaustelle auf den Fremdenverkehr in unser Region?
- Mit welchen Langzeitfolgen rechnen Sie?
- Welche Schutzmaßnahmen planen Sie hierfür ein?
- Was haben Sie persönlich unternommen, um den unterstellten Bedarf für eine 3. und 4. Trasse im Inntal kritisch zu hinterfragen?
- Mit welchen Wertminderungen rechnen Sie für den Immobilienbestand in Ihrem Landkreis?
- Plant der Landkreis Entschädigungs- oder Hilfsleistungen für die betroffenen Bürger?
- Was haben Sie persönlich unternommen, um die Ungleichbehandlung der betroffenen Gemeinden im gemeinsamen und erweiterten Planungsraum zu beheben?
Unsere nächsten Bürgerinformationsveranstaltungen finden statt am 26.01. in Riedering, am 08.02. in Rohrdorf und am 10.02. in Prutting – Ihre Antworten bis dahin wären sehr hilfreich!
Alle weiteren, geplanten Termine entnehmen Sie bitte unserer Homepage: www.brennerdialog.de.
Wir fordern Sie auf: Stellen Sie sich den Fragen Ihrer Bürger und schützen Sie unsere Heimat!
Mit freundlichen Grüßen
für den Vorstand
Thomas Riedrich