Berennerdialog Rosenheimer Land e.V.

Bestand Modernisieren, statt Umwelt zerstören

Wir fordern den Ausbau der bestehenden Bahnstrecke von Rosenheim nach Kufstein anstelle des Baus einer neuen Strecke

Ein trojanisches Pferd in Rohrdorf – Film und Reden reißen das Publikum mit

von | Feb 10, 2023

Am Donnerstag, 9. Februar lud die Gemeinde Rohrdorf ins Turner Hölzl ein zum „Trojanischen Pferd“ – einem Film über den Bau des Bahnhofs Stuttgart 21. Nach der Begrüßung durch Rohrdorfs Bürgermeister Simon Hausstetter sahen mehrere hundert Besucher den Film über das Desaster in der Baden-Württembergischen Landeshauptstadt.

Am Donnerstagabend (09.02.) lud die Gemeinde Rohrdorf ins Turnerhölzl zum „trojanischen Pferd“, einem Film über den Bau des Bahnhofs Stuttgart 21 ein. Dieser Einladung folgten trotz des ernüchternden Themas mehrere hundert Besucher:innen und die riesige Turnhalle füllte sich schnell.

Der Film beschäftigt sich mit der Idee von Stuttgart 21 und den Strippenziehern dahinter. Er erzählt die Geschichte der jahrzentelang protestierenden Bevölkerung und der gewaltigen Widerstandsbewegung, die Geschichte einer Bevölkerung die jahrzentelang nicht müde wird und immer wieder versucht ein aberwitziges, millionenverschlingendes und unnötiges Großprojekt von Bahn und Politik zu stoppen.

Bei vielen solcher Großprojekte sind erschreckende Parallelen zu erkennen, wie der Sprecher des Aktionsbündnis Bahn Deutschland Christoph Ohliger im Anschluss an den Film betonte. Genau aus diesem Grund suchte Ohliger den Schulterschluss mit Bahnbürgerinitiativen in ganz Deutschland. Dieser Zusammenschluss der Bürgerinitiativen wird sicher auch für einen noch größeren Erfolg einer zweiten Petition an den Bundestag sorgen, die von den Bürgerinitiativen im Landkreis Rosenheim gerade vorbereitet wird, betonte Thomas Riedrich für den Brennerdialog.

In einer informativen, mitreißenden Rede fasste Riedrich nochmals die wichtigsten Fakten zusammen. Der Brennerdialog Rosenheimer Land e.V. setzt sich für Verlagerung von Verkehren auf die Schiene ein, aber in ökologisch und ökonomisch sinnvoller Weise. Auf der Bestandsstrecke könnte auf der Stelle mit einer Güterverlagerung auf die Schiene begonnen werden, da hier noch Kapazität besteht. Stattdessen soll erst mit extrem hohem Aufwand und Kosten eine Neubaustrecke gebaut werden.

Völlig gegen die Maxime einer ökologisch sinnvollen Lösung steht auch die unsinnige Forderung nach einem durchgehenden Betrieb mit 230 km/h. Laut Bahn würde diese Hochgeschwindigkeit den Neubau von zwei weiteren Gleisen auf der Bestandsstrecke nötig machen und so Mehrkosten von ca. 8 Milliarden Euro entstehen. In der Praxis entstünde jedoch nur eine Fahrzeitverkürzung von wenigen Minuten, betonte Riedrich.

Mit dem Neubau der Brennerzulaufsstrecke und seinen riesigen Tunnelanteilen käme es zu einer gigantischen Zerstörung einer der schönsten Kulturlandschaften sowie zu einer unvorstellbaren CO2 Belastung durch den Einsatz von gigantischen Betonmengen. Diese enorme Belastung könnte in den nächsten 100 Jahren nicht sinnvoll kompensiert werden.

Als nächste Aktion werden die Bürgerinitativen der Landkreise Rosenheim und Ebersberg am 04.03.2023 die geplante Strecke mit Unterstützung aller Interessierten mit sogenannten Mahnstäben markieren. Hierzu können Sie Patenschaften für die Stäbe unter https://Brennerdialog.de/strecke übernehmen. Wir freuen uns über alle helfenden Hände und Unterstützer:innen!