Im OVB vom 2.6.2025 behauptet Verkehrslandesrat von Tirol Herr Zumtobel, dass er das Alternativkonzept der Bürgerinitiativen nicht kenne. Der Arme! Nun, gewiss kann er sich nicht alles merken, was in seinem Aufgabenbereich geschieht.
ABER: Wenn ich eine Angelegenheit zur Chefsache erkläre und persönlich nach Berlin zu der Anhörung im Verkehrsausschuss reise, bei dem es ausschließlich um den Brenner-Nordzulauf geht, und ich mich dann an nichts erinnere außer an meinen eigenen missratenen Auftritt – dann habe ich ein Problem.

Die Bürgerinitiativen im Rosenheimer Land haben beschlossen, Herrn Zumtobel in seinem Unwissen nicht im dunklen Tunnel auf einem vergessenen Gleis stehen zu lassen. Bereits gestern haben wir diese Mail an Herrn Zumtobel gesendet, um sein Gedächtnis aufzufrischen.

Lothar Thaler

Von: brennerdialog.de
Gesendet: Sonntag, 1. Juni 2025 20:02
An: Renè Zumtobel

Betreff: Brenner Nordzulauf

 

 

Bürgerforum Inntal e. V.
Brennerdialog Rosenheimer Land e. V.

Landesrat

Renè Zumtobel
Eduard-Wallnöfer-Platz 3
A-6020 Innsbruck

 

 

 

 

Brenner-Nordzulauf – bayerischer Abschnitt
Sehr geehrter Herr Landesrat Zumtobel,

wir vertreten die Bürgerinitiativen im Rosenheimer Land und sehen wie Sie und Ihre Landes- und Bundesregierungen, dass die Verlagerung von Gütern auf die Schiene viel zu langsam voranschreitet. Die Entscheidung des Deutschen Bundestags zum Brenner-Nordzulauf hat sich durch die Neuwahlen verzögert und ist aufgrund der vielfältigen finanziellen Anforderungen an die neue Bundesregierung mit neuen Fragezeichen versehen.
Damit die Umsetzung der Schienenverbindung zwischen München und Verona ohne große zeitliche Verzögerungen erreicht werden kann, ist ein schnelles Handeln nötig. Die Pläne der Deutschen Bahn haben bislang einen Zeithorizont bis in die 2040er Jahre, was weder aus österreichischer noch aus deutscher Sicht zufriedenstellend sein kann.

 

 

Wie Sie bereits bei der Anhörung im deutschen Bundes-Verkehrsausschuss im Oktober 2024, an der Sie ja selbst teilgenommen haben, erfuhren, haben die Bürgerinitiativen in Zusammenarbeit mit Herrn Bundesbahndirektor a. D. Dipl. Ing. Gerhard Müller ein Konzept entwickelt, das die Probleme beider Länder lösen kann. Das Konzept beruht auf einer Entlastung der Strecke München – Salzburg durch einen Ausbau der Strecke München – Mühldorf – Salzburg und damit die Schaffung freier Kapazitäten auf der Strecke München – Rosenheim – Salzburg bzw. Kufstein.

 

Nachdem die Strecke über Mühldorf ohnehin seit vielen Jahren im vordringlichen Bedarf des Bundesverkehrswegeplans enthalten ist, sind die Planungen für diese Strecke nun rasch umzusetzen. Bei zügigem Beginn könnte die Maßnahme bis zur Fertigstellung des Brenner-Basistunnels realisiert werden. Außerdem entstünde für diese Variante nur ein Kostenanteil von ca. 1/5 des von der Deutschen Bahn kalkulierten Kostenansatzes von rd. 10 Mrd. EUR.
Ein wichtiger Punkt für das bayerische Inntal und das Rosenheimer Land ist zudem, dass die Umweltbelastungen einer solchen Maßnahme deutlich geringer wären. Viele landwirtschaftliche Betriebe im Inntal sind bei einer Neubautrasse in Existenzgefahr und der Tourismus würde gravierend leiden.

 

Sie sehen also, es handelt sich bei unserem Konzept um eine Win-win-Situation für alle Beteiligten und ist somit die optimale Lösung. Der Bau wäre schneller fertig (gut für die Auslastung des Brenner-Basistunnel), deutlich billiger (gut für den deutschen und europäischen Haushalt) und erheblich nachhaltiger (gut für die Region Rosenheim und Tirol, gut für die bayerische Landwirtschaft).
Zu Ihrer Information haben wir Ihnen das Konzept beigelegt und stehen Ihnen für Rückfragen gerne zur Verfügung.

 

Das Konzept des DB-Konzerns könnte wohl erst bis in die 2040er Jahre realisiert werden. Was ist bis dahin? Im Interesse der gesamten Region (Bayern und Tirol) ist darum schnelles Handeln geboten, um den Güterverkehrskollaps zu verhindern.

 

Bitte unterstützen Sie darum im Interesse Ihres Landes den schnellstmöglichen Ausbau der Bahnstrecken Landshut-Mühldorf-Salzburg bzw. Mühldorf-Rosenheim und die Ertüchtigung der Bestandsstrecke München-Rosenheim-Kufstein nach Neubaustandards.

 

Nur so lässt sich in absehbarer Zeit eine spürbare Verbesserung der gesamten Verkehrssituation im Inntal durch Verlagerung auf die Bahn erreichen.

Zu einem konstruktiven Austausch sind wir gerne bereit.

 

 

Mit freundlichen Grüßen

 

Bürgerforum Inntal e. V.

Der Vorstand

Thomas Unger

 

 

Brennerdialog Rosenheimer Land e. V.
Der Vorstand
Lothar Thaler

 

Lothar Thaler

Vorsitzender