Wir müssen uns vergegenwärtigen: Brenner Basistunnel (BBT) und Zulaufstrecken sind Teil des europäischen Verkehrskorridors von Skandinavien nach Sizilien. In Tirol und Südtirol schreiten die Bauarbeiten für den mit 64 Kilometern weltgrößten Eisenbahntunnel voran. 2025 soll der erste Probezug durch den 8,6 Milliarden Euro teuren BBT fahren. 2026 ist Eröffnung. Derweil wird auf deutscher Seite erbittert um die Zulauftrassen und den Ausbau gerungen: Ende 2016 hatten die Pläne über mögliche Trassenkorridore zu heftigem Widerstand in der Kommunalpolitik und der hiesigen Bevölkerung geführt. Daraufhin folgte der Neustart des Planungsdialogs.
Laut Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) kann es noch rund 20 Jahre dauern, ehe eine leistungsfähige Neubaustrecke mit maximal zwei Gleisen realisiert wird. Im nächsten Jahr wird die Eisenbahntrasse im Inntal 160 Jahre alt. Sie ist für damalige Lokomotiven konzipiert und kurvenreich durch die Ortschaften geführt worden, in denen nicht schneller als 130 km/h gefahren werden kann. Heute können auf der Zulaufstrecke ab München maximal 180 Züge am Tag fahren. Der BBT wird jedoch 400 Züge täglich aufnehmen können. Der Güterverkehr wird folglich zunehmen, Engpässe drohen. Und der zunehmende Güterverkehr wird zulasten des Nahverkehrs gehen.
Grundsätzlich ist also der Dialog transparent, sachlich, fair, unter breitmöglichster Beteiligung und zeitnah fortzuführen. Wichtig ist eine möglichst kostengünstige Lösung, die die Kulturlandschaft weitgehend bewahrt sowie Lärm- und Naturschutz berücksichtigt. Eine unterirdische Trasse erscheint dabei sinnvoll.
Quelle: rosenheim24.de
Foto: Dr. Olaf Konstantin Krueger (Piraten) © Piratenpartei