Berennerdialog Rosenheimer Land e.V.

Bestand Modernisieren, statt Umwelt zerstören

Wir fordern den Ausbau der bestehenden Bahnstrecke von Rosenheim nach Kufstein anstelle des Baus einer neuen Strecke

Bürgerinitiativen stellen Alternativkonzept zur Vorzugsvariante der Bahn für die Neubautrasse vor.

von | Dez 10, 2023

Schneller – billiger – nachhaltiger! Diese Schlagworte stehen über der Alternativvariante, die die Bürgerinitiativen zur Parlamen- tarischen Befassung einreichen werden. Es geht hierbei jedoch nicht um eine sogenannte „Kernforderung“ zur Bahn- „Vorzugsvariante“ (Neubautrasse), die dann - von der Bahn mit einer fachlichen Einschätzung zur technischen Umsetzbarkeit, zur Vereinbarkeit mit den verkehrlichen Zielen sowie zu den voraussichtlichen Kosten versehen - an das Eisenbahn- Bundesamt weitergeleitet wird.

Schneller – billiger – nachhaltiger!
Diese Schlagworte stehen über der Alternativvariante, die die Bürgerinitiativen zur Parlamen-
tarischen Befassung einreichen werden. Es geht hierbei jedoch nicht um eine sogenannte
„Kernforderung“ zur Bahn- „Vorzugsvariante“ (Neubautrasse), die dann – von der Bahn mit
einer fachlichen Einschätzung zur technischen Umsetzbarkeit, zur Vereinbarkeit mit den
verkehrlichen Zielen sowie zu den voraussichtlichen Kosten versehen – an das Eisenbahn-
Bundesamt weitergeleitet wird.
Vielmehr zeigt die Variante der Bürgerinitiativen eine echte Alternative zu einer Neubau-
strecke auf.

Die gravierenden Schwachstellen der „Vorzugsvariante“ der Bahn sind bekannt und sind im Wesent-
lichen:

• Fertigstellung frühestens ca. 10 Jahre nach Öffnung des Brenner-Basis-Tunnels
• immens hohe kalkulierte Kosten von aktuell ca. 10 Mrd. EUR
• erhebliche Eingriffe in Natur, Landschaft und Privatgrund sowie hohe Umweltbelastung in
Bau- und Betriebsphasen

Genau mit diesen Themen beschäftigt sich die Alternativvariante der Bürgerinitiativen und zeigt dies-
bezüglich Lösungsansätze auf für die Abschnitte Kufstein – Rosenheim (ABS 40), Knoten Bahnhof
Rosenheim und Weiterführung Rosenheim nach Norden.

Schneller:
Der Abschnitt Kufstein – Rosenheim wurde bereits vor 25 Jahren ertüchtigt und kann den prognos-
tizierten Mehrverkehr ab Eröffnung des Brenner-Basis-Tunnels (voraussichtlich 2032) sofort abwi-
ckeln. Der Bahnhof Rosenheim muss durch geeignete Maßnahmen mittelfristig entschärft werden
(möglich wäre ein reiner Güterzugtunnel zwischen Großkarolinenfeld und Rosenheim-Happing).
Der Knoten München muss vom Güterverkehr insbesondere durch eine beschleunigte Fertigstellung
der ABS 38 (München – Mühldorf – Freilassing/Salzburg) entlastet werden. Die Region wird damit
gleichzeitig mit besserem Personennahverkehr versorgt.

Billiger:
Die Kosten der Alternativvariante betragen nur ca. ein Viertel der kalkulierten Kosten der Bahn-
„Vorzugsvariante“ von aktuell ca. 10 Mrd. EUR.
Die Kosten teilen sich auf in rd. 0,5 Mrd. EUR für die Optimierung der Bestandsstrecke (da ETCS
und ABS 38 ohnehin geplant), ca. 1 – 2 Mrd. EUR für eine mögliche Lösung am Bahnhof Rosenheim
und ca. 1 Mrd. EUR für die Optimierung der Strecke Rosenheim-Mühldorf-Landshut.

Nachhaltiger:
Das Ziel „mehr Güter auf die Schiene“ erreicht die Alternativvariante 10 Jahre früher und vermindert
somit den Güterverkehr auf der Straße bereits Anfang der 30er Jahre signifikant. Die Schäden für
Natur, Umwelt, Landwirtschaft und Tourismus sowie CO2-Belastung in Bau- und Betriebsphasen
sind deutlich geringer.

Zusammenfassung:
Das vorgestellte Alternativkonzept ist besser für
• den Bund (Bundeshaushalt)
• die Bahn (einfachere Betriebsführung und Instandhaltung mit weniger Tunnelanteil, Vermei-
dung einer Überlastung der Strecke Grafing-München und des Knotens München)
• die Region (besserer Regionalverkehr, keine massiven Eingriffe in Landschaft, Umwelt und
Privateigentum)
Das Konzept wird direkt beim Eisenbahn-Bundesamt eingereicht und wird nach Prüfung des BMVI
dem deutschen Bundestag zur Prüfung vorgelegt (§ 5 Bedarfsplanumsetzungsvereinbarung – „Al-
ternativvarianten mit Erläuterungen insbesondere zur Öffentlichkeitsbeteiligung, deren Auswirkun-
gen auf die Kosten und die volkswirtschaftliche Bewertung sowie die Stellungnahme der EIU (hier:
Bahn) zur technischen und rechtlichen Umsetzbarkeit nebst Auswirkungen auf die Betriebswirt-
schaftlichkeit“)

Die Bürgerinitiativen werden gemeinsam mit engagierten und verantwortungsvollen Bürgermeistern
und Regionalpolitikern den politischen und rechtlichen Widerstand weiterführen, um dieses überflüs-
sige Milliardenprojekt zu verhindern.

Hier die Alternativvariante der Bürgerinitiativen und des BUND Naturschutz:
Alternativvariante rev0_9-final